Nach dem Rennen von Ayent-Anzère entschied ich mit meinem Team kurzfristig, das Angebot beim Hauenstein Bergrennen, das vom 25. – 27. Juli 2025 stattfand, einen Test unter Realbedingungen zu fahren, anzunehmen. Wiederum hatten wir nur zwei Wochen Rennpause, aber auch mal keine Probleme zu lösen. Daher war die Vorbereitung relativ entspannt. Donnerstagnacht reisten wir die 600 Kilometer nach Hausen in der Rhön. 15 Jahre war ich nicht mehr auf der 4.2 Kilometer langen Strecke gefahren, aber es war noch alles beim Alten: Derselbe Fahrerlagerplatz, dieselben alten Freundschaften. Es war schön wieder hier zu sein.
Wir konnten das Wochenende locker angehen, was für mich etwas komisch war, da ich ja nicht auf Spitzenzeiten und ausserhalb der Wertung fuhr. Dennoch war es ein ernstzunehmender Test für uns.
Das Wetter am Samstag war freundlich, abgesehen von einem kurzen Regenschauer am Vormittag unmittelbar vor meinem 1. Lauf. Fast alle entschieden sich für Regenreifen. Weil der Regen nur kurz anhielt, liessen wir auf dem Nova Proto/Helftec-Honda die Slicks drauf, was sich schlussendlich als die richtige Entscheidung herausstellte. Ich konnte mit jedem gefahrenen Kilometer weiter Vertrauen in den Nova finden und einige Abstimmungen durchprobieren. Am Samstag trat ein Problem mit der Kupplung auf, welches wir nach Trainingsschluss rasch beheben konnten.
Regenfahrt am Sonntag
Leider regnete es am Sonntag früh. Aber irgendwann musste ich auch bei nasser Strecke mal ausrücken. Bei meiner ersten Regenfahrt am Berg war ich aber sehr vorsichtig. Der zweite Lauf war dann wieder trocken und aussagekräftiger für unsere Arbeit. Am Nachmittag setzte dann erneut Niederschlag ein und die meisten Fahrer verzichteten auf den 3. Wertungslauf – so auch ich. Weil ich nicht in Wertung fuhr, wurden auch meine Zeiten nicht gemessen. Wir stoppten meine Laufzeiten selber anhand der Onboardaufnahmen. Schlechter wie 2. im Gesamtklassement war ich nie..
Osnabrücker Bergrennen 1. – 3. August 2025
Mein Team reiste kurz nach Hause und für meine Partnerin Tamara und mich ging die Reise direkt zum Osnabrücker Bergrennen weiter. Nach ein paar Tagens ausspannen, hatte uns der Alltag auf dem Rennplatz auch schon wieder eingeholt. Am Donnerstag reiste mein Team an und der Nova Proto/Helftec-Honda wurde für die 2 Kilometer lange Strecke vorbereitet. Donnerstagabend findet bereits traditionell der erste Event für Fahrer, Teammitglieder und Sponsoren statt. Den Freitag konnten wir mit dem letzten Feinschliff am Rennwagen gemütlich angehen. Nur der Wetterbericht war wieder nicht gerade vielversprechend.
Der 1. Trainingslauf
Am Samstag früh war der Himmel Wolkenverhangen, aber immerhin noch trocken. Der 1. Trainingslauf ging wie im Bilderbuch vonstatten. Wir mussten uns beeilen, damit wir unsere Vorbereitungen abschliessen konnten und gleich an den Start vorziehen konnten. Noch im Flow von Hauenstein konnte ich gleich ein gutes Tempo einschlagen. Bei Posen 7 dann der grosse Schreckmoment! Nach dem Einlenken in die Linkskurve brach mir schlagartig das Heck aus. Mit Mühe konnte ich den Nova gerade noch auf der Strecke halten. Diese Kurve wurde neu Asphaltiert, daher war der Belag so dunkel, dass man nicht genau sehen konnte, ob er feucht oder trocken war. Einige andere Fahrer hatten an dieser Stelle auch ihre Probleme. Mit 55.662 konnte ich mich direkt hinter den in der Startreihenfolge später gestarteten und auf trockenerer Strecke fahrenden EBM-Piloten Sebastien Petit, Christian Merli, Joseba Iraola und Kevin Petit einreihen.
Der 2. Trainingslauf
Als wir zurück im Fahrerlager waren, fing es an zu regnen und somit stellten wir das Auto das auf Regen-Set Up um. Kurz vor dem Start zum 2. Probedurchgang blinzelte die Sonne durch und trocknete die Piste teilweise ab. Ich war wiederum sehr vorsichtig bei diesen Bedingungen und erreichte die sechstschnellste Laufzeit.
Der 3. und 4. Trainingslauf
Vor dem 3. Training eigentlich fast dasselbe Wetterspiel. Erst Regen, dann nasse bis abtrocknende Strecke. Das gesamte Spitzenfeld konnte sich steigern. Ich von der Laufzeit her auch, viel aber auf den 7. Platz zurück. Nun waren die Hoffnungen gross, doch noch den 4. Trainingslauf auf trockener Bahn zu fahren. Wir standen bereit, um mit Slicks an den Start zu rollen, als schwarze Wolken aufzogen. Ein heftiger Regenschauer zwang uns zurück ins Teamzelt um den Nova Proto erneut auf Regenabstimmung zu stellen. Da diesmal deutlich mehr Wasser auf der Fahrbahn war, fuhr ich wiederum etwas vorsichtiger. Da einige Fahrer auf diesen Lauf verzichteten, war auch die Rangliste nicht wirklich aussagekräftig.
Der Rennsonntag
Diese Verhältnisse waren für mich nicht gerade förderlich, um mich anständig auf den Rennsonntag vorzubereiten. Auch Sonntagfrüh regnete es noch leicht weiter. Also nochmals Wettyres für den 1. Rennlauf… Leider hatte ich in den ersten zwei Kurven lästiges Untersteuern, welches mich wertvolle Zeit gekostet hat. Dies lies mich zudem auf den 8. Zwischenrang abfallen. Der Wetterbericht versprach aber Besserung, womit dieser Lauf wohl nicht in Wertung kommen sollte, da zwei aus drei zählten.
So war dann der 2. Wertungslauf wirklich trocken und das Spiel konnte von vorne beginnen. Da fühlte ich mich gleich viel wohler mit meinem neuen schnellen Untersatz. Es gelangen mir aber noch nicht ganz alle Passagen nach Wunsch, immerhin reichte es zur 6. Laufzeit und bereits auf dem Niveau vom LobArt/Helftec-Honda.
Im 3. Rennlauf testete ich eine andere Fahrwerkseinstellung. Diese passte mir gut und ich konnte mich auf 51.508 steigern. So schnell war ich mit dem Helftec Motor noch nie in Osnabrück! Diese Zeit spülte mich auf den 5. Platz im Gesamtklassement nach vorne. Auch der Konkurrenz fielen unsere Fortschritte auf und lobten uns dafür.
Wir werden weiterhin unseren Weg gehen und uns zurück an die Spitze kämpfen. Dies werden wir bereits beim internationalen Bergrennen St-Ursanne – Les Rangiers vom 16./17. August 2025 tun und uns erneut mit der europäischen Bergelite messen können.