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Gurnigelrennen 09./10. September 2023

Den Sack zugemacht beim Heimrennen

Der Druck auf meinen Schultern war immens nach den Rennen von Les Rangiers und Oberhallau. Ich musste am Hausberg unbedingt abliefern um den Titel bei der Meisterschaft mitreden zu können. Dementsprechend minutiös bereiteten wir den LobArt/Helftec-Honda für dieses Rennen vor. Das hat sich schlussendlich auch ausbezahlt. FreitagFreitagvormittag nahmen wir die 20 Kilometer lange Anreise unter die Räder, zu unserem seit Jahren gleichen Fahrerlagerplatz. So hatten wir genug Zeit uns einzurichten, die Wagenabnahme durchzuführen und für die Streckenbesichtigung. Dabei durfte auch der eine oder andere Schwatz mit Freunden, Fans und Wegbegleiter nicht fehlen. 

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Samstag, 1. Trainingslauf

Samstagfrüh, bei Dämmerung und kitschigem Morgenrot am Himmel, gings nochmals zur Streckenbesichtigung. Nach meiner Joggingrunde stand gemäss Zeitplan schon bald mein erstes Training an. Durch einige Ausrutscher der Startenden vor mir, verzögerte sich mein Debut bereits ziemlich. Durch die vielen Unfälle war ich etwas verunsichert über den Zustand und die Gripverhältnisse der Strecke. Daher ging ich die ersten Kurven vorsichtiger an, als ich dies geplant hatte. Als Besichtigungslauf war 1.44.334 nicht so schlecht. Eric Berguerand (Lola F3000, 1.42.815) beeilte sich schon mehr, Robin Faustini (Osella FA30, 1.44.967) und Thomas Amweg (Reynard F3000, 1.47.624) blieben hinter mir.

2. Trainingslauf

Für den 2. Trainingslauf gestand ich mir nur die nächst höhere Motorleistungsstufe zu. Durch die gestiegenen Temperaturen entschieden wir uns zudem für die härtere Reifenmischung. Dies war nur eine bedingt gute Kombination für die Strecke am Gurnigel. Die Steigerung auf 1.43.140 somit nur gering. Der Rückstand zu Eric blieb bei 1.5 Sekunden und Robin überholte mich um 35/1000 Sekunden.

3. Trainingslauf

Für den 3. Trainingslauf stellten wir die Einstellung des Differenzials leicht um und schnallten die weichen Reifen um. Auf meiner Fahrt war ich mit der Performance des LobArt gar nicht zufrieden und studierte bereits an den nächsten Schritten der Abstimmung herum. Im Ziel war ich von 1.41.174 sehr überrascht. Berguerand (1.41.213) war ganz knapp geschlagen, vor Faustini (1.43.795) und Amweg (1.43.857).Nach dem Videostudium und der Datenanalyse entschieden wir uns für nur leichtes Feintuning und Kontrollarbeiten für den Renntag. So konnten wir das Licht im Teamzelt zu vernünftiger Zeit löschen.

Sunday – it’s Raceday

Der Sonntag begann analog zum Samstag mit der Streckenbesichtigung bei Morgenrot. Nach meiner Joggingrunde bekam ich Besuch von VIP-Gästen, welchen ich einen kurzen Einblick in das Steiner Motorsport-Team geben durfte. Dann ging es auch schon ans Eingemachte. Der 1. Rennlauf stand an.

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1. Rennlauf

Mit neuen Reifen und voll motiviert stand ich an der Startlinie. Der Start gelang mir souverän und auch sonst konnte ich gut attackieren. Nur in der Zielkurve musste ich am Kurvenausgang unplanmässig nochmals vom Gas. Auf der Zeitentafel leuchtete 1.39.42. Ich musste überlegen: der alte Streckenrekord lag doch bei 1.39.49. 

2. Rennlauf

Nach dem Mittag auf unseren 2. Rennlauf, stiegen die Temperaturen massiv an. Ich wollte nochmals an die Performance vom 1. Rennlauf anknüpfen. Der LobArt hatte aber im ersten Wald ein sehr eigenartiges Fahrverhalten. Zudem hatte ich direkt vor den Zuschauern einen wilden Schlenker und am Kurvenausgang war ich mit dem linken Hinterrad noch leicht im Gras. Dies kostete alles Zeit, daher war ich im Ziel mit 1.41.170 nicht überrascht, aber ganz und gar nicht zufrieden. Aber auch meinen Gegnern lief es nicht besser. Berguerand (1.41.618), Faustini (1.42.342) und Amweg (1.45.268) blieben alle über meiner Zeit. Führung ausgebaut… Zwischen dem 2. und 3. Rennlauf, machten sich bald mal Gerüchte breit über Motorprobleme bei Eric Berguerand. Diese bestätigten sich leider und Eric konnte am 3. Wertungslauf nicht mehr teilnehmen. Er muss die Saison vielleicht sogar vorzeitig beenden. Nach dieser Nachricht stand das Rennresultat schon fast fest. Zudem war klar, dass ich nun zum 6. Mal Schweizer Bergmeister der Rennsportfahrzeuge bin!

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3. Rennlauf

Für uns stand aber noch der 3. Rennlauf an. Ich wollte nicht nur den Zuschauern zuwinken und hochschleichen. Ich wollte gleichwohl eine anständige Zeit fahren. Leider übertrieb ich es bei Posten 6 etwas und touchierte am Kurvenausgang die Leitplanke. Leider nicht das erste Mal an dieser Stelle. Dieser Vorfall und die anschliessende Verunsicherung über den Zustand des Autos, kostete mich ca. 1.6 Sekunden, was in 1.42.787 resultierte. Nur Robin (1.42.261) war etwas schneller, sonst gab es keine Zeiten unter 1.50 mehr. Der Hausberg am Gurnigel war in den letzten Jahren nicht immer gut zu uns. So musste ich seit 2012 auf meinen 6. Gesamtsieg beim Heimrennen warten. Dafür konnte ich dieses Jahr einen neuen Streckenrekord herausfahren. Es freut mich besonders, dass ich- 1. Schweizer Bergmeister der Rennsportwagen mit einem Turbomotor und- 1. Schweizer Bergmeister mit CO2-Neutralem Synfuel bin. Auf Grund der Unfallschäden und einem undichten Ladeluftkühler (was wir nach dem Rennen in der heimischen Werkstatt festgestellt haben) müssen wir leider auf die Teilnahme beim Saisonfinale der Schweizer Bergmeisterschaft in Chatel-St-Dennis – Les Paccots verzichten. Wir werden den LobArt/Helftec-Honda für das Rennen von Esthofen-St.Agatha (A), am 23./24. Oktober 2023 rennbereit machen und da unseren Saisonabschluss in einem internationalen Teilnehmerfeld feiern.

Hier gibt’s die passenden Ranglisten